
Über den Hof Näs
Im Jahr 1907 wurde Astrid Anna Emilia Ericsson auf dem Bauernhof Näs geboren, der damals etwas außerhalb von Vimmerby lag. Näs war ein Pfarrhaus, von dem Astrids Eltern, Samuel August und Hanna, Land pachteten und bewirtschafteten. Es war kein großer Bauernhof, aber groß genug, dass man viele Leute brauchte, um ihn zu bewirtschaften. Jede Arbeitskraft wurde gebraucht und die Bauernkinder arbeiteten Seite an Seite mit Mägden, Knechten und Lohnarbeitern.
So fing alles an
In der Abenddämmerung der warmen Walpurgisnacht des Jahres 1895 kamen zwei Ochsenkarren geräuschvoll zwischen den Häusern des Pfarrhauses in Näs am Stadtrand von Vimmerby auf den Hof gefahren. Das war die Familie von Samuel Johan und Ida Eriksson, die in das kleine rote Haus neben dem Pfarrhaus zog, um den gepachteten Bauernhof zu übernehmen. Am begeistertsten war wahrscheinlich ihr dritter Sohn, der eifrige zwanzigjährige Samuel August. Vielleicht ahnte er damals schon, dass dies der Ort war, an dem er eine Familie gründen und den Rest seines Lebens verbringen würde. Zehn Jahre später war es für Samuel August an der Zeit, seine geliebte Hanna zu heiraten – mit der er 56 Jahre lang zusammenleben sollte – und zwei Jahre später wurde ihre Tochter Astrid Anna Emilia geboren.

Die Kindheit
Astrid Lindgren hat oft von ihrer Kindheit als einer sehr glücklichen Zeit erzählt – „wir führten ein glückliches Bullerbüleben in Näs, eigentlich genau wie die Kinder in den Büchern über Bullerbü“ –, in der sie sich der Liebe ihrer Eltern immer sicher sein konnte und in der sie intensiv mit den drei Geschwistern und vielen anderen Kindern, die auf dem Hof gewohnt haben, gespielt hat.

„Lassen Sie uns mit meinem Leben und meiner Lebensweise anfangen. Wir fangen ganz am Anfang an, im November 1907, als ich geboren wurde, in einem alten roten Haus, umgeben von Apfelbäumen. Als zweites Kind des Landwirts Samuel Ericsson und seiner Frau Hanna, geborene Jonsson. Der Hof, auf dem wir wohnten, hieß – und heißt immer noch – Näs und er lag ganz in der Nähe einer Kleinstadt in Småland, Vimmerby.
Aus „Mein Småland” von Astrid Lindgren und Margareta Strömstedt
Zurück nach Näs
Näs war über all die Jahre ein Fixpunkt in Astrids Leben. Sie kam oft hierher zurück. Als ihr Bruder Gunnar 1965 die Landwirtschaft aufgab, kauften er und Astrid die Wohngebäude und das umliegende Land auf. Gunnar und seine Frau lebten immer noch in dem großen Haus, und Astrid begann Schritt für Schritt, das Elternhaus so wiederherzustellen, wie sie es aus ihrer Kindheit kannte. Bis heute sind das Elternhaus und das gelbe Haus im Besitz der drei Töchter von Gunnar, Gunvor, Barbro und Eivor.
