
„Die ganze Welt brennt!“
Eine Ausstellung über Mut und Angst basierend auf den Kriegstagebüchern von Astrid Lindgren. Die Ausstellung wurde im ehemaligen Pfarrhaus in Näs, direkt neben dem Pavillon, aufgebaut. Die Besucher und Besucherinnen wurden in die Kriegsjahre 1939–1945 zurückversetzt, die Ausstellung blickt aber auch nach innen und nach vorn. Wiederholt sich die Geschichte? Muss das so sein? Was können wir tun, um dies zu verhindern?
Die Tagebücher von Astrid Lindgren während des Krieges
An dem Tag, als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, begann Astrid Lindgren, Tagebuch zu schreiben. Sie lebte mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Stockholm. Der Durchbruch als Schriftstellerin war ihr bislang noch nicht gelungen. Durch ihre Gedanken über den Krieg in ihren Tagebüchern von 1939–1945 schuf Astrid Lindgren ein einzigartiges privates Dokument dieser Zeit. Gleichzeitig formte sie ihren unabhängigen Blick auf die Welt und legte den Grundstein für ihre spätere Rolle als Meinungsbildnerin.

„Die ganze Welt brennt!“
Vor dem Hintergrund der Tagebücher von Astrid Lindgren stellt die Ausstellung Fragen über unsere Zeit – eine Zeit, in der Faschismus und Rassismus in Europa erneut an Boden gewinnen, eine Zeit, in der immer mehr Stimmen vor neuen Konfrontationen und sogar einem neuen Weltkrieg warnen. Dank der Zusammenarbeit mit der Familie von Astrid Lindgren und dem Verlag Salikon war in der Ausstellung einzigartiges Material zu sehen. Sie wurde von der Stiftung zum Erhalt des Werks von Astrid Lindgren produziert und erst in Astrid Lindgrens Näs gezeigt.


Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren 1939-1945
Während des gesamten Zweiten Weltkriegs schrieb Astrid Lindgren Tagebuch, in dem sie über das alltägliche Leben in Stockholm und die Geschehnisse in der Welt berichtete. Insgesamt wurden 17 Tagebücher in Buchform veröffentlicht. Ein einzigartiges Dokument von einem ganz normalen Menschen und einer der weltweit berühmtesten Schwed*innen. Die Kriegstagebücher haben große Aufmerksamkeit erregt, als sie 2015, pünktlich zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, veröffentlicht wurden.
„Wir alle wollen Frieden. Gibt es keine Möglichkeit, etwas zu ändern, bevor es zu spät ist? Können wir lernen, uns selbst von Gewalt zu distanzieren? Versuchen wir doch einfach, eine neue Art von Mensch zu sein. Aber wie soll das geschehen, und wo sollen wir damit anfangen? Ich denke, wir müssen von Grund auf neu beginnen. Mit den Kindern.“
Aus „Niemals Gewalt“!, Astrid Lindgrens Dankesrede, als sie 1978 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels entgegennahm